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Warum ist ein Wasserkocher laut?

Warum ist ein in Betrieb befindlicher Wasserkocher so laut?

Jeder Wasserkocher ist laut, denn er entfaltet bereits kurz nach dem Einschalten ein ziemlich lautes Geräusch. Noch unerfahrene Benutzer vermuten selbstverständlich sofort, dass mit ihrem Gerät etwas nicht in Ordnung ist. Aber auch für Routinierte ist dieses Geräusch eine unerwünschte, wenn auch mittlerweile gewohnte Lärmquelle. Lässt sie sich vermeiden? Die Antwort lautet eindeutig „Nein“. Dieses Geblubber und Gezische wird nach den Gesetzen der Physik erzeugt und ist unvermeidbar. Es kann zwar mit dem Alter und dem Grad der Verunreinigung des Wasserkochers sein Geräusch verändern – einen lautlos arbeitenden Wasserkocher kann es jedoch nicht geben. Warum ist ein Wasserkocher laut? Hier finden Sie die Antwort!

Erste Geräuschquelle ist die Ausdehnung des Wassers

Am Boden des Wasserkochers befindet sich eine Heizspirale, die beim Einschalten mit elektrischem Strom gespeist wird. Sie erhitzt sich auf mehrere einhundert Grad Celsius, denn sonst könnte sie das eingefüllte Wasser nicht Warum ist ein Wasserkocher laut?erhitzen. Das Gerät darf andererseits nur eingeschaltet werden, wenn sich in seinem Behälter bereits Wasser befindet. Sonst kann die Heizspirale durchbrennen.

Das eingefüllte kalte Wasser kommt dementsprechend zuerst am Boden des Wasserkochers mit der Hitzequelle in Berührung. Die enorme Wärmeenergie der Heizspirale kann jedoch zunächst nur an das Wasser in ihrer unmittelbaren Nähe abgegeben und nicht abgeleitet werden. Aufgrund der hohen Erhitzungstemperatur geht das Wasser sofort in den gasförmigen Zustand über. Es bilden sich Gasblasen, die um ein Vielfaches größer sind als flüssiges Wasser.

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Dieser Vorgang benötigt nur den Bruchteil einer Sekunde und jede Gasblase wirkt wie eine kleine Explosion. Jede dieser tausendfachen Mini-Explosionen nehmen wir als Geräuschquelle wahr. Sie sind jedoch ungefährlich und lediglich ein physikalischer Vorgang. Die Bauweise des Wasserkochers bewahrt ihn vor schädlichen Auswirkungen durch diese kleinen Explosionen.

Die Gasbläschen steigen auf und erzeugen Geräusche

Gasförmiges WasserGasförmiges Wasser ist bekanntermaßen leichter als sein Pendant im flüssigen Aggregatzustand. Deshalb steigen diese Gasbläschen auf. Sie werden darüber hinaus auch von den nachdrängenden Gasbläschen nach oben getrieben. Dabei kommen sie mit den noch kalten Wasserschichten im Behälter in Berührung. Diese physikalische Reibungsenergie erzeugt ebenfalls ein, wenn auch nur geringes Geräusch.

Der eigentliche Geräuschpegel entsteht, wenn die Bläschen in den oberen, noch völlig kalten Wasserschichten angelangt sind. Sie können ihre Ausdehnung angesichts der nunmehr niedrigeren Umgebungstemperatur nicht mehr aufrechterhalten. Sie fallen in sich zusammen und das Gas geht wieder in den flüssigen Aggregatzustand über. Diesen physikalischen Vorgang bezeichnet man als Implosion. Dabei entsteht das eigentliche Geräusch. Wir können di3esen Vorgang auch optisch wahrnehmen, weil die Wasseroberfläche in Bewegung gerät. Dies geschieht durch die Mini-Explosionen an der Heizspirale sowie durch die Implosionen bei der Abkühlung in den noch kälteren Schichten. Noch steigen die Gasbläschen nicht völlig bis an die Oberfläche, denn sie werden bereist vorher abgekühlt und implodieren.

Gasförmiges Wasser erwärmt flüssiges

GasbläschenWährend die Gasbläschen angesichts ihrer tausendfachen Mini-Explosionen nach oben getrieben werden, führen sie die in ihnen gespeicherte Wärmeenergie mit. Sie erwärmen also auf ihrem Weg die kälteren Wasserschichten. Gleichzeitig entsteht aber auch ein gewisser Kreislauf, indem das noch kältere Wasser nach unten gedrückt wird. Es gerät in Kontakt mit der Heizspirale, und der Werdegang aus Mini-Explosion und Implosion beginnt von Neuem. In diesem Zyklus wird immer mehr Wasser erhitzt. Die Temperaturunterschiede verringern sich und das Geräusch verändert sich.

Die Gasbläschen gelangen immer näher an die Oberfläche des Wasserspiegels im Gerät und das Wasser beginnt zu sieden. Seine Implosionen gehen in ein immer gleichmäßiger werdendes Geräusch über. Schließlich kommen die Gasbläschen an der Oberfläche an. Dies geschieht, wenn die gesamte Wassermenge ihre gleichmäßige Temperatur erreicht hat. Die Gasbläschen können nun nicht mehr im kalten Wasser implodieren, sondern zerplatzen, wenn sie die Wasseroberfläche erreicht haben. Mit diesem physikalischen Vorgang ist die Kochstufe des Wassers erreicht. Über einen Wärmefühler wird die Heizspirale automatisch von der elektrischen Stromversorgung getrennt.

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Sauberkeit und Materialbeschaffenheit wirken sich aus

Unser Leitungswasser ist mehr oder weniger kalkhaltig. Kommt es in direkten Kontakt mit Hitze führenden Materialien, lagert sich der Kalk an deren Oberfläche ab. Diesen Effekt kennen wir von allen Haushaltgeräten, angefangen von der Kaffeemaschine über die Waschmaschine bis hin zum Wasserkocher. Auch hier bildet der Kalk, je nach regionaler Zusammensetzung des Trinkwassers, mehr oder weniger schnell eine Kruste. Wird nun die Heizspirale eingeschaltet, können an ihrer Materialoberfläche Irritationen auftreten, die zur Geräuschbildung Materialbeschaffenheit führen. Vor allem aber benötigt eine durch Kalk verunreinigte Heizspirale mehr Zeit, um das Wasser zu erhitzen. Ihre Wärmeenergie muss zunächst die Kalkschicht durchdringen. Das kostet Zeit, aber auch teuren Strom. Sie kann aber auch nicht mehr eine solch hohe Temperatur entwickeln wie eine saubere Heizspirale.

Dadurch verlängert sich ebenfalls der Aufheizprozess, der unser Haushaltsbudget durch einen höheren Stromverbrauch belastet. Der Geräuschpegel im Wasserkocher kann sehr unterschiedlich sein. Gut gefüllte Wasserkocher können durchaus leiser sein als nur halb gefüllte. Dies liegt an der Schallausbreitung im verbleibenden Hohlraum des Wasserbehälters. Ein nur halb gefüllter Wasserkocher lässt eine höhere Ausbreitung des Schalls zu und das Geräusch ist lauter wahrnehmbar als ein vollständig aufgefüllter. Dennoch ist es aus wirtschaftlicher Sicht immer sinnvoll, nur soviel Wasser zu erhitzen, wie auch benötigt wird. Das spart Wasser und verringert den Stromverbrauch.

Hinsichtlich der Materialbeschaffenheit sind die Aussagen sehr unterschiedlich. Zwar sind Wasserkocher mit Edelstahlgehäuse meist hochwertiger als solche aus Kunststoff. Aber auch sie können ein beträchtliches Geräusch beim Erhitzen des Wassers erzeugen. Hier lohnt es sich generell, auf Erfahrungswerte anderer Benutzer zu setzen.

Fazit bzgl. Warum ist ein Wasserkocher laut?:

Warum ist ein Wasserkocher laut? Das Geräusch beim Erhitzen des Wassers in einem Wasserkocher ist ein völlig normaler und ungefährlicher physikalischer Prozess. Es ist unvermeidbar, lässt sich aber durch regelmäßiges Entkalken sowie durch eine gezielte Modellauswahl beeinflussen.

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